Island 2017 – Tag 19 Hochland Route F35

Dienstag 11.07.2017Iceland

Es gibt Schotter

Heute dann endlich meine F35 Hochland Tour von Süden Richtung Norden. 200km Schotter quer durch’s Island Hochland. Ich war mir nicht sicher ob ich es alleine angehen soll aber die Route hat keine Furten und sollte machbar sein. Reisende hatten mir das bestätigt, aber weiß man was ein Allradfahrer darunter versteht? Ich bin Morgens etwas aufgeregt und mich hält es nicht lange am Campingplatz. Das Wetter ist fantastisch und es soll den ganzen Tag so bleiben. Ich hatte es die letzten Tage beobachtet den ich wollte nicht bei schlechtem Wetter durchs Hochland fahren.

Gullfoss Wasserfall

So ziehe ich also los Richtung Gullfoss Wasserfall. Der Wasserfall ist nur wenige Kilometer vom Geysir entfernt. Es ist schon einiges los, gehörte er doch auch wie der Geysir zum Golden Circle. Der Wasserfall ist wirklich ein Mordsteil, da geht ordentlich Wasser durch. Ich gehe nicht bis ganz nach vorne, da ist mir die Gischt heute einfach zu viel für meine Kamera. Aber auch von weiter weg ist Gullfoss mehr als beeindruckend. Ein paar Tage später höre ich das ein Tourist in den Wasserfall gefallen ist. Wer den Wasserfall kennt weiß das das nicht gut ausgehen wird. Zu gewaltig ist die Kraft der Wassermassen und so finden sie die Person auch erst ca. 4-5 Wochen später wieder. Man kann nur jedem raten mit ausreichend Respekt vor der Natur nach Island zu reisen.

Island Hochland Route F35

Gleich hinter Gullfoss kommt das Schild das anzeigt das weiterfahren nur mit Jeep und 4×4 erlaubt ist und Mietwagen hier keinen Versicherungsschutz haben. Aus der 35 wird jetzt die F35 dem Kjalvegur und der Belag wechselt in Schotter. Die Landschaft zieht mich direkt in ihren Bann. Da war es wieder dieses Gefühl welches ich die letzten Tage in den Westfjorden und im Süden etwas vermisst hatte. Ich halte an und genieße die Ruhe. Und es ist wirklich ruhig, kein Wind geht, kein Autolärm, keine Flugzeuge, keine Tiere und weit und breit keine Menschen. Es ist so still das ich das Blut in meinen Ohren pulsieren höre. Das ist beinahe schon wieder unheimlich. Das Panorama ist wirklich einzigartig. So hatte ich mir das Island Hochland vorgestellt. Rechts der Gletscher Hofsjökull, links der Langjökull und ich mittendrin 😉 Die F35 ist für mich gut fahrbar, es hat gelegentlich tiefe Schlaglöcher und lange Wellblechpassagen. Zweimal ist der Schotter etwas tiefer aber kein wirkliches Problem. Es macht riesig Spaß bei gutem Wetter diese Island Hochland Piste zu fahren.

 

Wasserfall Gýgjarfoss

Mein erstes Ziel auf der Hochlanddurchquerung ist der Wasserfall Gýgjarfoss am Gletscherfluss Jökulfall. Es geht auf der F347 einige Kilometer bis zum Wasserfall. Hm…. mit einer F dreistellig hatte ich ja gestern so meine Probleme, soll ich es wagen. Etwas mulmig in der Magengegend biege ich ab, der Schotter wird grober aber das war es auch schon. Die Straße macht mir keine Probleme. Der Wasserfall ist nicht schlecht. Ein paar Bilder und Kekse später mache ich mich wieder zurück auf den Weg zur F35.

 

Hveravellir

Nur ein paar Kilometer weiter geht es zum Hochtemperaturgebiet Hveravellir. Hier lebt wieder die Erde. Alles blubbert, zischt und riecht nach Schwefel. Es gibt Heißwasserquellen, Solfatare die vor sich hin fauchen, Springquellen, Sinterterrassen, Fumarolen kurz bis auf glühende Lava das ganze Programm. Island in seiner natürlichen Art.

Hveravellir liegt so ziemlich in der Mitte der F35. Die Straße ändert sich ab hier deutlich. Es hat nicht mehr so viel Schotter und ist im ganzen einfacher zu fahren. Die restlichen 80 Kilometer sind abgefahren und mein Island Hochland Abenteuer somit zu Ende. Der Tag war wirklich einer der Island Highlights für mich und entschädigt mich für die Touristenströme des gestrigen Tages.

Camping Hvammstangi

Übernachten werde ich wieder auf dem Camping Hvammstangi wo ich ja schon am Tag 13 übernachtet hatte. Warum noch mal hier? Beim letzten mal hatte ich vergessen das es auf der Halbinsel Vatnsnes auch Seehundekolonien gibt. Diese möchte ich mir Morgen etwas näher anschauen. Am Camping habe ich noch etwas Zeit und so drehe ich ein kleines Timelaps Video vom Zeltaufbau des Hilleberg Staika. Das auf und abbauen, vor allen Dingen die Geschwindigkeit habe ich in den letzten Tagen schätzen gelernt. Wenn man es täglich umstellt dann macht es keinen Spaß wenn alles so lange dauert. Beim Hilleberg kann man das Footprint ins Zelt einhängen. So steht das Zelt nach gut 204 Sekunden, aber es geht bestimmt noch etwas schneller.

 

volle Distanz: 280.24 km

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Island 2017 – Tag 20 Von Hvammstangi nach Suðurnes

Mittwoch 12.07.2017Iceland

Morgens am Camping

Ich frühstücke in Ruhe und bin dann gleich los. Bei meinem ersten Besuch hier vor ein paar Tagen hatte ich vergessen das es auf der Halbinsel Vatnsnes auch Robbenkolonien gibt. Da mich meine Hochlandtour wieder ganz in den Norden Islands verschlagen hat nutze ich die Gelegenheit dies nachzuholen. Danach werde ich Richtung Reykjavík oder weiter nach Suðurnes fahren.

Robben auf Vatnsnes

Ich fahre also zunächst auf Vatnsnes Richtung Kapp, dort hatte ich vor ein paar Tagen ein Schild gesehen wo Robben sein sollen. Ich habe etwa zwei Stunden Zeit und wandere etwas am Strand entlang. Tatsächlich sehe ich zwei Robben die sich auf kleinen Felsen um Wasser räkeln. Die Robben sind aber weit weg und so kann ich sie fast nur durch das Telezoom sehen.

Ab in den Süden

Um meine Island Tour fortzusetzen muss ich wieder ganz runter in den Süden. Ich nehme diesmal die Ringstraße um Zeit zu sparen. Es fängt leicht an zu regen. Das Wetter für heute verspricht nichts Gutes. Nach gut 100km geht es dann los. Die Straße führt hoch auf einen Pass, der Wind hat stark zugenommen. Heute sind Geschwindigkeiten bis 14m/s gemeldet. Es hat wirklich starken Seitenwind. In einer Linkskurve muss ich nach rechts lenken damit mich der Wind links um die Kurve herum drückt, ein komisches Gefühl. Der Regen wird stärker und es wird richtig kalt. 6 bis 8 Grad sind es tagüber noch.

Borgarbyggð

Gegen Mittag bin ich in Borgarbyggð. Ich gehe in ein Cafe um mich aufzuwärmen und zu planen wie es weiter gehen soll. Hier hatte ich vor einigen Tagen schon gezeltet aber es ist noch früh und jetzt bin ich einmal nass. Also beschließe ich bis Reykjavík zu fahren und dort zu übernachten. Nach einer Stunde aufwärmen mache ich mich auf den Weg. Regensachen an und los. Das Wetter ist wirklich saumäßig, mit den Regensachen ist es nicht mehr ganz so kalt aber der Wind ist noch stärker geworden. Anhalten mag ich bei dem Wetter nicht wirklich, so kommen heute auch kaum Bilder zusammen. Es ist auch nur alles grau in grau.

Reykjavík

Ich bin endlich in Reykjavík angekommen. Der Wind ist hier etwas schwächer und bringt Entlastung für meine Nackenmuskeln. Ich fahre zum Campingplatz, als ich ankomme ist da nichts von Camping zu sehen. Also weiter zum nächsten, aber auch hier habe ich kein Glück. Der Camping scheint geschlossen. Der nächste Campingplatz ist mitten in Reykjavík. Ich setze den Wegpunkt aufs Navi und fahre los. Nach ein paar Metern plane ich um. Wenn der Campingplatz in Reykjavík auch nichts taugt bin ich umsonst in die Stadt gefahren und der Verkehr nervt mich gerade eh schon. Also fahre ich weiter nach Suðurnes auf die Halbinsel Reykjanesskagi. Als ich aus dem Großraum Reykjavík raus bin setzt urplötzlich wieder der Wind ein. Es ist echt mörderisch. Zweimal muss ich anhalten weil es einfach nicht mehr geht und ich für 5 Minuten mal Windstille benötige.

Campingplatz Sandgerði/Suðurnes

Ich komme ganz im Westen der Halbinsel Reykjanesskagi an. Der erste Camping in Suðurnes sagt mir nicht zu. Das ist eher ein Stellplatz für Wohnmobile. Weiter zum nächsten, dir ist ganz vorne an der Spitze direkt am Leuchtturm. Hier gibt es keinen Schutz vor Wind und es bläst gewaltig! Gut, einen Camping gibt es noch, den schaue ich mir an und werde dann entscheiden. Der letzte Campingplatz in Sandgerði ist dann zum Glück brauchbar. Der Rasen ist zwar tief und nass aber es hat einen gewissen Windschutz. Als ich ankomme hört es auf zu Regnen, das ist ein Zeichen und ich stelle mein Zelt hier auf. Da es auch heute Nacht noch starken Wind geben soll werde ich das Staika zum ersten Mal in Island abspannen. Ich habe mir noch zusätzlich vor der Reise ein paar Felsbodenheringe besorgt. Die funktionieren Bestens und geben ein sicheres Gefühl 😉 Der Campingplatz ist klein aber in Ordnung. Die Sanitäranlagen und Duschen sind sauber der Preis von 12,- EUR für die Nacht ist Ok.

volle Distanz: 343.05 km

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Island 2017 – Tag 21 Von Sandgerd nach Hamragardar

Donnerstag 13.07.2017Iceland

Brücke zwischen den Kontinenten

Die Übernachtung im Zelt war kein Problem. Der starke Wind hat sich über Nacht beruhigt und morgens ist es fast windstill. Heute habe ich einiges vor. Ich werde an der West- und Südküste der Halbinsel Reykjanesskagi entlang fahren. Mein erster Stopp ist die Brücke zwischen den Kontinenten. Die Kontinentalplatten von Nordamerika und Europa driften hier auseinander und es bildet sich eine Schlucht. Über dies Schlucht wurde eine Brücke errichtet die beide Kontinente miteinander verbindet, die Brücke zwischen den Kontinenten. Das Ganze wurde für die Touristen erschaffen, eine weitere Aufgabe hat die Brücke hier nicht. Aber ich fand es irgendwie cool von Europa über eine Brücke nach Nordamerika zu gehen.

 

Gunnuhver

Es zieht dichter Nebel auf als ich weiterfahre. Ich möchte als nächstes zum Vulkan und Hochtemperaturgebiet Gunnuhver. Gunnuhver ist sehr aktiv und erst wieder seit 2010 teilweise zugänglich. Unter den Quellen herrschen Temperaturen von 300 Grad. Alles zischt und dampft. In einer Quelle sieht man noch die Reste des Holzweges der für die Touristen angelegt wurde. Ein deutliches Zeichen das sich die Gegend aktuell immer wieder ändert und urplötzlich neue Quellen zutage treten. Gleich um die Ecke steht noch der Leuchtturm Reykjanesviti dem ich einen kurzen Besuch abstatte.

 

Blaue Lagune

Es ist immer noch sehr neblig und ich sehe zwischenzeitlich die Straße kaum. Ich mache einen kurzen Abstecher zu Blauen Lagune. Wer aufmerksam mitgelesen hat weiß das ich Touristenansammlungen nicht besonders liebe. So auch hier, die Blaue Lagune ist ein beliebtes Thermalbad und ich hatte gelesen das man vorab Eintrittskarten kaufen oder reservieren muss. Da war für mich klar, das wird ein maximal 5 Minuten Event für mich. So war es dann auch. Vor dem Eingang ins Bad kann man links den Außenbereich erkunden. Ja, ganz nett und wenn ich nicht noch ein paar Chinesen hätte fotografieren müssen, was ich natürlich gerne gemacht habe, wäre ich unter 5 Minuten wieder weg gewesen 😉

Krysuvikurberg und Strandarkirkja

Ich fahre weiter auf der 427 in in östliche Richtung am Meer vorbei. Ich will zum Vogelfelsen Krysuvikurberg. Eine kleine Schotterstraße die nicht wirklich für normale Autos gemacht ist führt mich zur Küste. Der Belag der Straße ist tiefrote Asche, ein toller Kontrast zu dem heutigen grau. Die Steilküste ist recht imposant und gewaltig. Als ich eintreffe werde ich direkt von einer kleinen Herde Schafe inspiziert und der Leithammel kommt mir entgehen, schaut sich die Ténéré an und kniept mir begeistert zu. Meine letzte Station auf der Halbinsel Reykjanesskagi ist die Strandarkirkja. Die Kirche ist nicht weit vom Meer gelegen und hier mache ich dann auch meine Mittagspause. Wenn ich es im vorbeifahren richtig gesehen habe dann gibt es hier auch einen Gratis Campingplatz.

Wasserfall Ægissíðufoss und Keldur Turf Houses

Nachmittags mache ich kurz halt am Wasserfall Ægissíðufoss. Au ja, der ist nicht schlecht. Schön breit mit einigen Treppchen in mitten von grünen Wiesen und bunten Blumen. Ein tolles Bild. Ich fahre ein Stück auf der Ringstraße bevor es links in die 264, eine feine Schotterstraße, abgeht. Diese bringt mich zu den Keldur Turf Houses. Keldur besteht aus ein paar Torfhäusern und einem Museum. Als ich das Areal betrete stürmt direkt ein Mädel auf mich zu und fragt ob ich ins Museum will oder nur von außen schauen möchte. Ich will nur von außen schauen sage ich und ziehe los. Sie weicht mir nicht von der Seite und passt auf das ich bloß nicht in eines der Häuser gehe. Ok, Sightseeing unter Beobachtung habe ich so auch noch nicht gehabt und muss ich auch nicht haben. Nach ein paar Bilder bin ich wieder weg und genieße die schöne Schotterstraße die mich wieder zurück zur Ringstraße bringt.

 

Campingplatz Hamragardar und Seljalandsfoss

Übernachten werde ich heute am Campingplatz Hamragardar. Dieser ist direkt am Wasserfall Seljalandsfos gelegen. Der Camping ist nicht wirklich günstig. Tiefe Spuren deuten darauf hin das sich auf den Wohnmobilplätzen schon einige Fahrzeuge festgefahren haben. Die Zeltwiese ist aber in Ordnung. Abends gehe ich noch hinüber zu den Wasserfällen Gljúfrabúi und Seljalandsfoss. Die Besonderheit des Wasserfalls Seljalandsfoss ist es das man dahinter gehen kann. Aber das ist eine feuchte Angelegenheit 😉 Heute war wieder ein ereignisreicher Tag, von der Brücke zwischen den Kontinenten bis zum Seljalandsfoss habe ich viel erlebt.

volle Distanz: 283.52 km

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Island 2017 – Tag 22 Von Hamragardar zum Vatnajökull

Freitag 14.07.2017Iceland

Wasserfall Skogafoss

Die Wetteraussichten für heute sind nicht gut. Frühmorgens ist es noch trocken aber bereits in zwei Stunden kommt der Regen. Ich sehe also zu das ich im trockenen losfahre. Gleich um die Ecke ist der Wasserfall Skogafoss. Dieser liegt direkt auf dem Campingplatz Skógar Campsite. Als ich vorfahre liegen die meisten noch in Ihren Zelten. Als ich fünf Minuten später wieder vom Hof rolle dürfte der Großteil der Camper dann wach sein 😉 Der Wasserfall selbst ist einen Besuch wert und macht was her. Sehr breit und hoch stürzt er sich über die Klippe hinunter in den kleine Bach begleitet von einer fetten Gischtwolke.

Solheimajökull Gletscherzunge

Ich fahre weiter auf der Ringstraße Richting Osten. Es hat früher als erwartet angefangen zu regnen. Von weitem sehe ich schon die Solheimajökull Gletscherzunge die gerade von der Sonne angestrahlt wird. Ein tolles Bild. Als ich am Parkplatz der Solheimajökull Gletscherzunge ankomme regnet es hier leider auch. Vom Parkplatz sind es gut 800m bis zur Solheimajökull Gletscherzunge. Bei den heutigen Temperaturen ist das in Motorradsachen kein Problem. Im Gegenteil mir wird bei der kleinen Wanderung langsam wieder warm. Ich bin der einzige der heute so früh den Weg zur Gletscherzunge gefunden hat. Immer wieder höre ich das Eis knacken, abbrechen und ins Wasser stürzen. Den Gletscher selbst werde ich nicht betreten. Ohne Führer sind solche Aktionen nicht zu empfehlen und alleine schon mal gar nicht. So genieße ich die Eindrücke etwas aus der Ferne. Aber dennoch war die Solheimajökull Gletscherzunge ein tolles Erlebnis.

 

Dyrhólaey

Es regnet mittlerweile sehr stark. Das Flugzeugwrack von Sólheimasandur muss ich leider streichen. Das macht bei dem Wetter keinen Sinn. Kurz darauf verpasse ich die Abzweigung auf die 218 nach Dyrhólaey. Also wieder drehen und zurück. Dyrhólaey selbst liegt im dicken Regen. Die Kamera habe ich in einen Plastiktüte eingepackt nur das Objektiv schaut heraus. Ich kann aber kam Bilder machen weil immer wieder Regentropfen auf das Objektiv kommen. Zudem ist Wind aufgekommen. Hoch zum Leuchtturm kann ich leider nicht fahren. Der Schotter hoch zum Turm sieht etwas grober aus und die Crossbrille ist derart beschlagen das ich den Weg nur erahnen kann. Das ist zu gefährlich bei diesen Gegebenheiten.

Steinmännchenfeld Laufskálavarða

Es ist heute wirklich kein Spaß Motorrad zu fahren. Es regnet heftig, hat starken Wind und die Temperaturen liegen um die 6 Grad. Mit Sommerhandschuhe und ohne Griffheizung kann ich so immer nur ca. 50km fahren. Dann muss ich anhalten um mich aufzuwärmen. Die Handschuhe auf den Motor und die Hände auf den Hinterreifen, das gibt ein wenig Wärme. Aber es gibt immer noch Leute die sind übler dran als ich. Hier im Süden sehe ich viele Fahrradfahrer die voll bepackt den Elementen trotzen. Für die Radler ist der Gegenwind bestimmt die Hölle denke ich so bei mir wenn mal wieder einer entgegenkommt. Ich Grüße Sie dann freundlich und gebe ihm einen Daumen hoch. Ja mit denen möchte ich jetzt nicht tauschen. Ich halte am Steinmännchenfeld Laufskálavarða. Hier kann jeder sein Steinmännchen bauen, der Sage nach heißt es es bringe Reisenden Glück auf Ihrem Weg.

Fjadrargljufur Canyon

Am Fjadrargljufur Canyon verweile ich einige Zeit. Es regnet sehr stark und ich muss Kräfte sammeln. Der Fjadrargljufur Canyon sieht Klasse aus. Es gibt Wanderwege die oberhalb des Canyon entlang führen. Aber man kann auch ein Stück am Bach in den Canyon hineingehen. Das ist wirklich eine tolle Attraktion und bei schönem Wetter kann man hier sicher einige Stunden verbringen.

 

Skeiðarársandur und Gigjukvisl Bridge Memorial

Mein Weg führt mich zur Skeiðarársandur Schwemmlandebene. Eine riesige Ebene welche von unzähligen Flüssen durchzogen ist und das bedeutendste Hindernis beim Bau der Ringstraße war. Die Ebene ist riesig und über 50km lang. Das Wetter verlangt mir alles ab und es gibt kam Möglichkeiten zum anhalten und verschnaufen. Deshalb bin ich froh als das Gigjukvisl Bridge Memorial in Sicht kommt. Am Parkplatz angekommen hört es endlich auf zu regnen. Das Denkmal ist ein alter verbogener Stahl Brückenträger. Die Eruptionen des Vulkans Gjálp im Jahre 1996 haben eine derartige Flutwelle mit Eisblöcken ausgelöst des der Fluss Gigjukvisl die gesamte 906m lange Brücke weggerissen hat. Wenn man diesen Stahlträger betrachtet kann man sich in etwa vorstellen was damals für Kräfte gewütet haben.

Campingplatz Skaftafell

Zirka 2km vom Denkmal entfernt liegt der Campingplatz Skaftafell den ich mir für die Nacht ausgesucht habe. Direkt am Gletscher Vatnajökull, Islands größtem Gletscher, gelegen ist es zugleich auch meine teuerste Übernachtung in Island. Für das Zelt zahle ich 18,- EUR für die Dusche ca. 5,- EUR. Ich baue das Zelt auf haue mich direkt mal in den Schlafsack um wieder warm zu werden. Sobald man im Zelt ist sind die Temperaturen angenehm und man ist recht schnell wieder warm und gut drauf. Überhaupt darf man sich von dem schlechten Wetter nicht unterkriegen lassen und muss es so nehmen wie es kommt. Nach Regen kommt bekanntlich Sonnenschein und was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, heute war der letzte Regentag auf meiner Islandreise 😉

 

Svartifoss

Am Abend mache ich noch eine kleine Wanderung zum Svartifoss dem schwarzen Wasserfall. Auf halber Strecke merke ich das die Akkus von der Kamera leer sind 🙁 also wieder zurück und neue holen. Ich hatte mich vor der Reise mit 2 Ersatzakkus eingedeckt weil die A6000 doch einen großen Stromverbrauch hat. Nur mitnehmen muss man die dann halt auch. Ok nutze ich die Zeit der Wanderung und rufe meine liebe Frau Zuhause an. Das Roaming ist seit ein paar Wochen abgeschafft und so ist ein Gespräch in die Heimat nicht wirklich teuer. Der Wasserfall ist Klasse, eingebettet in schwarze Basaltsäulen stürzt er in die Tiefe. Leider ist das Wetter für wirklich aufregende Fotos nicht so gut aber der Wasserfall ist auch so ein Highlight auf meiner Islandreise.

volle Distanz: 229.18 km

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Island 2017 – Tag 23 Von Skaftafell nach Hofn

Samstag 15.07.2017Iceland

Gletschertag

Da das Wetter am Vormittag wieder Regen verspricht bin ich früh losgefahren. Das Glück ist aber mit mir und ich werde keinen Regen mehr abbekommen. Heute ist gewissermaßen Gletschertag. Unter anderem werde ich die Jökulsárlón Gletscherlagune besuchen die auf keiner Island Reise fehlen sollte. Also wie gewohnt ein kleines Frühstück mit Kaffee und einer Scheibe Brot, das Zelt zusammengepackt und los geht die Gletschertour.

Gletscherzunge Svínafellsjökull

Gleich um die Ecke vom Camping Skaftafell liegt die Gletscherzunge Svínafellsjökull. Ein kurzer gut fahrbarer Schotterweg von der Ringstrasse und ich bin da. Zum Gletscher selbst sind es nur ein paar Meter. Ich bin mal wieder der erste und habe das Areal für mich alleine. Die Wolken hängen noch tief aber der Anblick ist wirklich Klasse. Vor der Gletscherzunge ist eine kleiner See mit schwimmenden Eisbergen. Das Eis schimmert teilweise türkisblau. Am Weg steht eine Gedenktafel zweier deutscher die hier seit 2007 vermisst werden. Es wird einem bewusst das man bei all der Schönheit der Natur diese niemals unterschätzen sollte.

Hofskirkja

Weiter führt mich mein Weg über die Ringstrasse nach Hof zur Hofskirkja. Die Hofskirkja ist einer der letzten Torfkirchen in Island. Die Kirche war leider so früh am Morgen noch verschlossen. So kann ich sie nur von außen betrachten. Die Hinteransicht mit den kleinen sattgrünen Grashügeln gefällt mir dabei besonders gut.

Gletschersee Fjallsárlón

Mein erster großer Halt für heute ist der Gletschersee Fjallsárlón. Wow, das ist mal ein Anblick. Die Gletzerzunge Fjallsjökull des größten Gletschers Islands, dem Vatnajökull, mündet hier in den Gletschersee Fjallsárlón. Viele Eisberge schwimmen auf dem See und wenn die Sonne das Eis anstrahlt leuchten diese wie so oft türkis. Es ist nicht viel los und so bleibe ich hier einige Zeit und genieße das tolle Naturschauspiel.

Jökulsárlón Gletscherlagune und Diamond Beach

Einige Kilometer weiter gelange ich an die bekannte Jökulsárlón Gletscherlagune. Zunächst nehme ich einige der kleinen Parkplätze entlang der Ringstraße und gehe von dort zur Lagune. Das hat den Vorteil das man hier alleine unterwegs ist. Wie beim Gletschersee Fjallsárlón ist auch die Jökulsárlón Gletscherlagune phantastisch aber hier ist alles eine Nummer größer. Absoluter Wahnsinn und das Beste ist, ich kann meinen 1000er ND-Filter doch noch von der verklemmten Filterbox abschrauben und ein paar Tages-Langzeitbelichtungen machen 😉 Ich fahre weiter um Hauptparkplatz der Jökulsárlón Gletscherlagune. Hier stapeln sich die Touristenbusse, also mache ich nur kurz halt bevor es weiter geht zum Diamond Beach. Die Eisberge der Jökulsárlón Gletscherlagune wandern durch einen kleine Fluß zum Meer und werden am schwarzen Sandstrand immer wieder angeschwemmt. Für ND-Filter Aufnahme bekommt man hier wirklich spektakuläre Motive geboten.

Gletscherzunge Flaajökull

Nach Mittag, den ich irgendwo alleine in der Pampa verbracht habe, statte ich der etwas unbekannteren Gletscherzunge Flaajökull einen Besuch ab. Eine schöne grobe ca. 8km lange Schotterstraße führt zur Gletscherzunge. Eine schöne Abwechslung gegenüber dem Asphalt der letzten Tage auf der Ringstraße. Der Flaajökull gefällt mir sehr gut. Vom Parkplatz geht ein kleiner Wanderweg zu Gletscherzunge. Als ich Vorort war hat der Gletschersee nur sehr wenig Wasser und so kann ich bis fast an den Gletscher gehen. Nur einige Meter trennen mich von dem Naturspektakel. Ich bin der einzige Besucher heute Nachmittag und habe den Gletscher für mich alleine 😉 Später fahre ich wieder zurück zur Ringstraße. Mittlerweile hat Wind eingesetzt und ich muss sehen das mich dieser nicht von der Straße bläst. Bis 16m/s sind heute noch angesagt.

Campingplatz Hofn

Zurück auf der Ringstraße ist der Wind kein Problem mehr da er von hinten kommt. Aber ich mache mich auf zum Campingplatz nach Hofn. Es kann nicht schaden bei den Windverhältnissen etwas früher als sonst am Camping zu sein und sich einen windgeschützten Platz zu sichern. Ich habe Glück und finde noch ein schönes Plätzchen. Am Camping treffe ich einen Holländer der auch mit einer Ténéré unterwegs ist. Er hat sein Zelt nicht so günstig aufgebaut. Ich sage Ihm das noch starker Wind aufzieht und kurze Zeit später kommt er mit seinem Zelt unterm Arm um die Ecke und baut es neben meinem auf. Eine gute Entscheidung. Wir tauschen uns noch aus und ich erfahre das er für die Islandumrundung nur eine Woche Zeit hat. Ein strammes Programm. In der Nacht höre ich wie rings um mein Zelt die Leute versuchen ihre Zelte am Boden zu halten. Es wird gehämmert, diskutiert und geflucht. Da weiß ich das ich das richtige Zelt und den richtigen Platz ausgesucht habe. Das Staika steht wie eine eins im Wind 🙂 und ich bin froh das ich bei diesen Bedingungen jetzt nicht draußen sein muss.

volle Distanz: 160.1 km

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