Reisebericht Norwegen 2016: Lost Viking Tour Teil 1 * Lost Viking Tour Teil 2 * Lost Viking Tour Teil 3
Donnerstag 07.07.2016
Wir verlassen Maurvangen Camping am Morgen. Hier oben ist es saukalt aber trocken. Gleich um die Ecke liegt der Ridderspranget. Eine sagenumwobener türkisblauer Gebirgsbach. Ritter Sigvard Kvie soll im14. Jahrhundert auf der Flucht mit dem Pferd über die Schlucht gesprungen sein. Weiter geht es auf kleinen Wegen auf 1617m Höhe. Wir besuchen die Blåhø, den höchsten Berg in Trollheimen. Eine einspurige Schotterstraße windet sich nach oben zum Gipfel. Oben steht ein Turm mit Funkantenne aber die eigentliche Attraktion ist natürlich der grandiose Rundumblick. Klasse wie Kai-Uwe immer wieder diese Spots findet. Am Nachmittag nehmen wir den Grimsdalvegen unter die Räder der uns ins Tal Grimsdalen führt. Hier müssen leider auch Motorräder Maut bezahlen. mit dem Motorrad geht es zunächst einige Kilometer über Schotterpiste Richtung Tal. Am Tal angekommen, WOW was für ein Anblick. Es ist ein enges aber helles Tal, alles ist wunderschön grün hier. Durch das Tal fließt ein nur wenige Zentimeter tiefer kristallklarer Bach der sich immer ganz nahe an der Straße entlang windet. Ich ertappe mich immer wieder wie ich ganz knapp an den Straßenrand fahre und den Bach nach Fischen absuche aber leider konnte ich während der Fahrt keinen erspähen. Gerne würde ich hier anhalten und ein wenig verweilen aber das ist der Preis wenn man in der Gruppe fährt. Da muss man seine Belange gelegentlich hinten anstellen. Gegen Ende als das Tal breiter wird, machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Bergseng Seter (Bergseng-Alm). Die kleine Alm hat einige alte schön renovierter Häuschen die man als Ferienunterkunft mieten kann. Sicherlich nicht der schlechteste Ort den man sich für eine kleine Auszeit vorstellen kann.
Unser Lager für heute schlagen wir im kleinen Ort Plassen auf dem Campingplatz Gjelten Bru auf. Die Jungs nehmen wieder eine Hütte aber bei dem herrlich blauem Wetter kommt für mich nur das Zelt in Frage. Im nahen Aufenthaltsraum gibt es TV und heute Abend ist das EM Halbfinale Deutschland-Frankreich. Die Vorfreude ist groß die Ernüchterung auch. Die Franzosen schicken uns mit 2:0 nach Hause. Was soll’s, Fußball wird eh überbewertet.
Ridderspranget
Freitag 08.07.2016
Bevor wir die Zelte abbrechen geht es hoch zum nahen und 1685m hohen Tydalstoppen. Kai-Uwe versucht schon seit einiger Zeit bis ganz nach oben zu kommen aber die letzten Versuche waren aufgrund von Schnee nicht von Erfolg gekrönt. So ziehen Eggi, Kai-Uwe und ich los und versuchen unser Glück. Auf halber Strecke muss Eggi aufgeben, er bekommt Probleme mit der Höhe und kehrt vorsichtshalber um. So nehmen Kai-Uwe und ich das letzte drittel alleine in Angriff. Es wird etwas anspruchsvoller, recht steil und einige enge Kehren dann sich wir oben und es hat sich wieder mal gelohnt. Eigentlich sind es zwei Gipfel der 1664m hohe Tronfjell (Tron) und der etwas kleiner Tydalstoppen. Wir klettern noch zu Fuß die letzten Meter bis ganz nach oben, geschafft was für ein Ausblick! Zurück am Campingplatz Gjelten Bru baue ich mein Zelt ab und es geht weiter Richtung Nordwesten nach Sunndalsøra am Tingvollfjord.
Samstag 09.07.2016
Wir haben uns bei Trædal Hotell & Turistsenter eine Hütte gemietet weil die günstiger war als ein Zeltplatz und weil es über Nacht stark anfangen soll zu regnen. Und so kommt es dann auch.Heute ist erst mal nicht an fahren zu denken. Nach den vergangen Tagen tut es auch mal gut nicht immer nur zu fahren. Die Jungs gehen in die nahe Stadt, meinen Knien geht es noch nicht so gut und ich bleibe an der Hütte und höre etwas Musik. Mittags kocht uns Kai-Uwe ein leckeres 2 Gänge Menü und gegen Nachmittag mache ich mich mit Kai-Uwe noch mal kurz auf den Weg. Das Wetter hat sich beruhigt und aus der kleinen Runde sind dann 165km geworden. Direkt an unserer Unterkunft startet der Aursjoenvegen. Es geht auf Schotter hinauf zum Aursjøen See und über die Berge auf der anderen Seite wieder runter zum Fjord. Eine tolle kleine Feierabendrunde.
Kai-Uwe kocht
Aursjoenvegen 360 Grad Tunnel. Das Video täuscht es war ein stockdunkles Loch mit 0 Sicht!
Sonntag 10.07.2016
Das Wetter hat sich beruhigt und wir haben strahlend blauen Himmel. Heute fahren wir zur „Atlantic Road“ eine der top Sehenswürdigkeiten. Aber Vorort bin ich relativ enttäuscht. Nicht nur das das ganze Spektakel nur ein paar Kilometer lang ist. Nein auch die „Atlantic Road“ an sich hat meine Puls nicht beschleunigt. Letztendlich ist es ein Stück Straße das über ein paar kleine Insel führt die mit Brücken verbunden sind, mehr nicht. Dabei sind die Brücken nicht mal spektakulär und die Landschaft ist normales Norwegen. Da findet man tonnenweise schönere Ecken hinter jeder unbekannten Kurve und muss dann auch keine Angst haben das man von einem der gefühlten 1000 Wohnmobile hier über den Haufen gefahren wird. Das einzige was mich hier noch mal hinbringt ist schlechtes Wetter und hoher Seegang. Den wenn das nahe Meer über die Straße bricht dann ja dann ist hier der Teufel los 😉 Unser nördlichste Punkt dieses Jahr ist gleichzeitig auch das Ende von Eggis Mitfahrt. Er macht sich direkt auf nach Hause da sein Urlaub zur Neige geht. Uns zieht es wieder Richtung Süden. Über die spektakuläre Touristen-Strecken Trollstigen gelangen wir am Abend zum Campingplatz Gudbrandsjuvet der sich in unmittelbarer Nähe der gleichnamigen und sehenswerten Gebirgsflusses befinden.
Montag 11.07.2016
Unsere heutige Etappe führt uns nach Geiranger. Nur knapp 40km entfernt kommen wir bei Regen im Fjord an.Tief hängen die Nebel und Dunstschwaden im Fjord. Nach Besichtigung der drei Campingplätze entscheiden wir uns für den Camping Geirangerfjorden, an der Serpentienenstraße 63, direkt am Fjord. Nachdem die Zelte stehen hört es auf zu regnen und wird freundlicher. Später trifft Dennis ein. Er ist direkt nach bestandenem Abi losgefahren und zieht jetzt schon 2 Wochen alleine durch Schweden und Norwegen. Wir passen gut zusammen und so schließt Dennis sich der Gruppe an und wir sind wieder zu viert unterwegs.
Dienstag 12.07.2016
Unser zweiter Tag in Geiranger. Im Fjord liegen 2 dicke Kreuzfahrtschiffe und ein Postschiff der Hurtigruten. Tausende von Touristen stürmen den Ort der nur ca. 250 Einwohner zählt. Keine leichte Aufgabe für die Ortsansässigen aber auf der anderen Seite leben sie auch davon. Wir machen heute eine kleine geführte Bootsfahrt in den Fjord. Auf halber Stecke steigen Kai-Uwe und Dennis aus. Nein sie springen nicht über Board, das kleine Boot hält kurz am Felsen und die beiden klettern an Land. Sie wollen über den Berg zum verlassenen Bauernhof Skageflå wandern und von dort zurück nach Geiranger.
Sieben Schwestern Wasserfall
Mittwoch 13.07.2016
Heute verlassen wir Geiranger. Nach wenigen Kilometern macht Dennis Moped Probleme aber nach einen kurzen Stop und etwas schraube geht es wieder weiter. Wir fahren zunächst nach Süden bis Sogndal setzen dann mit der Fähre über nach Ornes und statten der Stabkirche Urnes einen kleinen Besuch ab. Die Stabkirche ist UNESCO Weltkulturerbes und wir waren auch 2015 schon einmal hier. Von Ornes geht es am Ufer des wunderschönen Lustrafjorden entlang bis nach Skjolden zum Campingplatz Vassbakken Kro Og. Auch hier waren wir schon 2015 und es hat uns gut gefallen. Nur einige Meter von Campingplatz entfernt stürzt ein Wasserfall mit lautem Getöse den Berg hinab und verbreitet Abends eisige Kälte.
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