Samstag 15.07.2017
Gletschertag
Da das Wetter am Vormittag wieder Regen verspricht bin ich früh losgefahren. Das Glück ist aber mit mir und ich werde keinen Regen mehr abbekommen. Heute ist gewissermaßen Gletschertag. Unter anderem werde ich die Jökulsárlón Gletscherlagune besuchen die auf keiner Island Reise fehlen sollte. Also wie gewohnt ein kleines Frühstück mit Kaffee und einer Scheibe Brot, das Zelt zusammengepackt und los geht die Gletschertour.
Gletscherzunge Svínafellsjökull
Gleich um die Ecke vom Camping Skaftafell liegt die Gletscherzunge Svínafellsjökull. Ein kurzer gut fahrbarer Schotterweg von der Ringstrasse und ich bin da. Zum Gletscher selbst sind es nur ein paar Meter. Ich bin mal wieder der erste und habe das Areal für mich alleine. Die Wolken hängen noch tief aber der Anblick ist wirklich Klasse. Vor der Gletscherzunge ist eine kleiner See mit schwimmenden Eisbergen. Das Eis schimmert teilweise türkisblau. Am Weg steht eine Gedenktafel zweier deutscher die hier seit 2007 vermisst werden. Es wird einem bewusst das man bei all der Schönheit der Natur diese niemals unterschätzen sollte.
Hofskirkja
Weiter führt mich mein Weg über die Ringstrasse nach Hof zur Hofskirkja. Die Hofskirkja ist einer der letzten Torfkirchen in Island. Die Kirche war leider so früh am Morgen noch verschlossen. So kann ich sie nur von außen betrachten. Die Hinteransicht mit den kleinen sattgrünen Grashügeln gefällt mir dabei besonders gut.
Gletschersee Fjallsárlón
Mein erster großer Halt für heute ist der Gletschersee Fjallsárlón. Wow, das ist mal ein Anblick. Die Gletzerzunge Fjallsjökull des größten Gletschers Islands, dem Vatnajökull, mündet hier in den Gletschersee Fjallsárlón. Viele Eisberge schwimmen auf dem See und wenn die Sonne das Eis anstrahlt leuchten diese wie so oft türkis. Es ist nicht viel los und so bleibe ich hier einige Zeit und genieße das tolle Naturschauspiel.
Jökulsárlón Gletscherlagune und Diamond Beach
Einige Kilometer weiter gelange ich an die bekannte Jökulsárlón Gletscherlagune. Zunächst nehme ich einige der kleinen Parkplätze entlang der Ringstraße und gehe von dort zur Lagune. Das hat den Vorteil das man hier alleine unterwegs ist. Wie beim Gletschersee Fjallsárlón ist auch die Jökulsárlón Gletscherlagune phantastisch aber hier ist alles eine Nummer größer. Absoluter Wahnsinn und das Beste ist, ich kann meinen 1000er ND-Filter doch noch von der verklemmten Filterbox abschrauben und ein paar Tages-Langzeitbelichtungen machen 😉 Ich fahre weiter um Hauptparkplatz der Jökulsárlón Gletscherlagune. Hier stapeln sich die Touristenbusse, also mache ich nur kurz halt bevor es weiter geht zum Diamond Beach. Die Eisberge der Jökulsárlón Gletscherlagune wandern durch einen kleine Fluß zum Meer und werden am schwarzen Sandstrand immer wieder angeschwemmt. Für ND-Filter Aufnahme bekommt man hier wirklich spektakuläre Motive geboten.
Gletscherzunge Flaajökull
Nach Mittag, den ich irgendwo alleine in der Pampa verbracht habe, statte ich der etwas unbekannteren Gletscherzunge Flaajökull einen Besuch ab. Eine schöne grobe ca. 8km lange Schotterstraße führt zur Gletscherzunge. Eine schöne Abwechslung gegenüber dem Asphalt der letzten Tage auf der Ringstraße. Der Flaajökull gefällt mir sehr gut. Vom Parkplatz geht ein kleiner Wanderweg zu Gletscherzunge. Als ich Vorort war hat der Gletschersee nur sehr wenig Wasser und so kann ich bis fast an den Gletscher gehen. Nur einige Meter trennen mich von dem Naturspektakel. Ich bin der einzige Besucher heute Nachmittag und habe den Gletscher für mich alleine 😉 Später fahre ich wieder zurück zur Ringstraße. Mittlerweile hat Wind eingesetzt und ich muss sehen das mich dieser nicht von der Straße bläst. Bis 16m/s sind heute noch angesagt.
Campingplatz Hofn
Zurück auf der Ringstraße ist der Wind kein Problem mehr da er von hinten kommt. Aber ich mache mich auf zum Campingplatz nach Hofn. Es kann nicht schaden bei den Windverhältnissen etwas früher als sonst am Camping zu sein und sich einen windgeschützten Platz zu sichern. Ich habe Glück und finde noch ein schönes Plätzchen. Am Camping treffe ich einen Holländer der auch mit einer Ténéré unterwegs ist. Er hat sein Zelt nicht so günstig aufgebaut. Ich sage Ihm das noch starker Wind aufzieht und kurze Zeit später kommt er mit seinem Zelt unterm Arm um die Ecke und baut es neben meinem auf. Eine gute Entscheidung. Wir tauschen uns noch aus und ich erfahre das er für die Islandumrundung nur eine Woche Zeit hat. Ein strammes Programm. In der Nacht höre ich wie rings um mein Zelt die Leute versuchen ihre Zelte am Boden zu halten. Es wird gehämmert, diskutiert und geflucht. Da weiß ich das ich das richtige Zelt und den richtigen Platz ausgesucht habe. Das Staika steht wie eine eins im Wind 🙂 und ich bin froh das ich bei diesen Bedingungen jetzt nicht draußen sein muss.