Mittwoch 12.07.2017
Morgens am Camping
Ich frühstücke in Ruhe und bin dann gleich los. Bei meinem ersten Besuch hier vor ein paar Tagen hatte ich vergessen das es auf der Halbinsel Vatnsnes auch Robbenkolonien gibt. Da mich meine Hochlandtour wieder ganz in den Norden Islands verschlagen hat nutze ich die Gelegenheit dies nachzuholen. Danach werde ich Richtung Reykjavík oder weiter nach Suðurnes fahren.
Robben auf Vatnsnes
Ich fahre also zunächst auf Vatnsnes Richtung Kapp, dort hatte ich vor ein paar Tagen ein Schild gesehen wo Robben sein sollen. Ich habe etwa zwei Stunden Zeit und wandere etwas am Strand entlang. Tatsächlich sehe ich zwei Robben die sich auf kleinen Felsen um Wasser räkeln. Die Robben sind aber weit weg und so kann ich sie fast nur durch das Telezoom sehen.
Ab in den Süden
Um meine Island Tour fortzusetzen muss ich wieder ganz runter in den Süden. Ich nehme diesmal die Ringstraße um Zeit zu sparen. Es fängt leicht an zu regen. Das Wetter für heute verspricht nichts Gutes. Nach gut 100km geht es dann los. Die Straße führt hoch auf einen Pass, der Wind hat stark zugenommen. Heute sind Geschwindigkeiten bis 14m/s gemeldet. Es hat wirklich starken Seitenwind. In einer Linkskurve muss ich nach rechts lenken damit mich der Wind links um die Kurve herum drückt, ein komisches Gefühl. Der Regen wird stärker und es wird richtig kalt. 6 bis 8 Grad sind es tagüber noch.
Borgarbyggð
Gegen Mittag bin ich in Borgarbyggð. Ich gehe in ein Cafe um mich aufzuwärmen und zu planen wie es weiter gehen soll. Hier hatte ich vor einigen Tagen schon gezeltet aber es ist noch früh und jetzt bin ich einmal nass. Also beschließe ich bis Reykjavík zu fahren und dort zu übernachten. Nach einer Stunde aufwärmen mache ich mich auf den Weg. Regensachen an und los. Das Wetter ist wirklich saumäßig, mit den Regensachen ist es nicht mehr ganz so kalt aber der Wind ist noch stärker geworden. Anhalten mag ich bei dem Wetter nicht wirklich, so kommen heute auch kaum Bilder zusammen. Es ist auch nur alles grau in grau.
Reykjavík
Ich bin endlich in Reykjavík angekommen. Der Wind ist hier etwas schwächer und bringt Entlastung für meine Nackenmuskeln. Ich fahre zum Campingplatz, als ich ankomme ist da nichts von Camping zu sehen. Also weiter zum nächsten, aber auch hier habe ich kein Glück. Der Camping scheint geschlossen. Der nächste Campingplatz ist mitten in Reykjavík. Ich setze den Wegpunkt aufs Navi und fahre los. Nach ein paar Metern plane ich um. Wenn der Campingplatz in Reykjavík auch nichts taugt bin ich umsonst in die Stadt gefahren und der Verkehr nervt mich gerade eh schon. Also fahre ich weiter nach Suðurnes auf die Halbinsel Reykjanesskagi. Als ich aus dem Großraum Reykjavík raus bin setzt urplötzlich wieder der Wind ein. Es ist echt mörderisch. Zweimal muss ich anhalten weil es einfach nicht mehr geht und ich für 5 Minuten mal Windstille benötige.
Campingplatz Sandgerði/Suðurnes
Ich komme ganz im Westen der Halbinsel Reykjanesskagi an. Der erste Camping in Suðurnes sagt mir nicht zu. Das ist eher ein Stellplatz für Wohnmobile. Weiter zum nächsten, dir ist ganz vorne an der Spitze direkt am Leuchtturm. Hier gibt es keinen Schutz vor Wind und es bläst gewaltig! Gut, einen Camping gibt es noch, den schaue ich mir an und werde dann entscheiden. Der letzte Campingplatz in Sandgerði ist dann zum Glück brauchbar. Der Rasen ist zwar tief und nass aber es hat einen gewissen Windschutz. Als ich ankomme hört es auf zu Regnen, das ist ein Zeichen und ich stelle mein Zelt hier auf. Da es auch heute Nacht noch starken Wind geben soll werde ich das Staika zum ersten Mal in Island abspannen. Ich habe mir noch zusätzlich vor der Reise ein paar Felsbodenheringe besorgt. Die funktionieren Bestens und geben ein sicheres Gefühl 😉 Der Campingplatz ist klein aber in Ordnung. Die Sanitäranlagen und Duschen sind sauber der Preis von 12,- EUR für die Nacht ist Ok.