Dienstag 04.07.2017
Basaltklippen von Hofsós
Die Nacht war ruhig, kein Wind kein Regen. Morgens mache ich mir auf dem Gaskocher* meinen Cappuccino aus der Tüte und esse eine Scheibe Brot. Das reicht mir bis zum Mittag. Als erstes Ziel des heutigen Tages stehen die Basaltklippen von Hofsós auf dem Plan. Vom Camping sind es nur wenige Kilometer. Da es noch früh ist bin ich mal wieder der erste und kann mir die Säulen in Ruhe ansehen. Diese sechseckigen Wunderwerke der Natur kann man auf Island an einiges Stellen bestaunen. Wobei Basalt das Gestein mit der größten Verbreitung ist, bezieht man die Meeresböden mit ein. Die Basaltklippen von Hofsós liegen unmittelbar am Nordatlantik und sind vom Parkplatz leicht erreichbar.
Kirchentag
Heute scheint Kirchentag zu sein. Ich hab insgesamt vier Stück als POI im Navi. Gleich nach den Basaltklippen von Hofsós, gewissermaßen um die Ecke steht die Grafarkirkja. Diese ist die älteste Torfkirche auf Island. Von innen kann man sie nicht betrachten da sie abgeschlossen ist. Womöglich bin ich aber auch einfach zu früh hier. Es geht weiter zum Torfmuseum Glaumbaer. Zwischendurch, in Sauðárkrókur, muss ich tanken. Die Tankstelle in Hofsós hat nicht funktioniert und über Sauðárkrókur hängen jetzt dicke schwarze Wolken. Da muss ich jetzt den Umweg in kauf nehmen und werde auch noch richtig nass. Aber egal, 10 Minuten später hört es auf und als ich in Glaumbaer ankomme bin ich fast schon wieder trocken.
Torfmuseum Glaumbær
Am Torfmuseum Glaumbær ist mächtig was los. Es wimmelt von Touristen und auf dem Parkplatz stehen mehrere Busse. Wie ich schön früher geschrieben habe hat es mir hier nicht ganz so gut gefallen wie zum Beispiel die Þverá Turf Touses . Die Häuschen sind ganz nett aber ich frage mich, hatten die früher schon Acrylfarbe hier? Denn die Häuschen sind alle lackiert. Was aber schön ist das man in die Häuschen hineinschauen kann. In diesen sieht man die Gerätschaften von früher und bekommt so einen Einblick in das Leben der Leute. Nebenan steht noch eine Kirche, ok ich bin jetzt nicht so der Kirchengänger aber wenn heute schon mal Kirchentag ist schaue ich dann auch mal rein. Von innen ist sie schlicht aber mir gefällt das Farbenspiel mit der blauen Decke und den rosa Bankbezügen. Das ist mir ein Bild wert.
Tomaten
Kurz hinter Glaumbaer gehe ich einkaufen. Als ich den Laden verlasse frage ich mich warum ich dort ca. 30,- EUR gelassen habe. Habe ich doch nur eine Fanta exotic, einen Camembert, eine Rolle Ballerinas und 6 Tomaten gekauft. Ein Blick auf den Kassenbon verrät mit das die 6 Tomaten fast 20,- EUR gekostet haben. Mist, an den Tomaten war kein Preisschild. Sind die aus Gold? Ich muss da ganz besondere erwischt haben, in den nächsten Tage achte ich auf die Tomatenpreise aber so teure habe ich auf ganz Island nicht mehr gesehen. Einkaufen in Island ist nicht billig. Wenn man die Preise vergleicht geht es aber einigermaßen. Mal ist ein Artikel in einem Laden günstig in dem anderen wieder teure, dafür dann ein andere wieder preiswerter. Es scheint so das jeder Laden die Preise auswürfelt. Am günstigsten erschien mir die Supermarktkette Bonus.
Víðimýrarkirkja und þingeyrarkirkja
Einige Kilometer weiter gelange ich auf die Ringstraße. Einige Meter abseits steht die Víðimýrarkirkja aus dem Jahre 1834. Au ja, eine kleine aber feine Torfkirche. Gefällt mir. Es geht wieder zurück auf die Ringstraße weiter Richtung Westen. Morgen werde ich in die Westfjorde einsteigen. Ich verlasse die Ringstraße und fahre zwar parallel dazu aber auf Schotter. Das war in der letzten Zeit etwas zu kurz gekommen. An einem schönen einsamen See, dem Svínavatn, mache ich Mittag. Brot, Käse und was zu trinken und der Tisch ist fertig gedeckt. Eine Stunde später mache ich mich auf zur þingeyrarkirkja. Die letzte Kirche für heute. Es ist eine schöne Steinkirche. Innen verbergen sich weiter Schätze, etwas ein Altar aus dem 15 Jahrhundert, aber leider ist sie verschlossen. Für heute habe ich aber ehrlich gesagt auch genug Kirchen gesehen 😉
Kolugjúfur und Hvítserkur
Zwei Wegpunkte habe ich noch für heute. Zum einen den Wasserfall Kolugjúfur zum anderen den Hvítserkur , ein 15 Meter hoher Basaltfelsen direkt am Meer. Der Wasserfall Kolugjúfur hat mir sehr gut gefallen. Man kann auf eine Brücke im Prinzip über dem Wasserfall stehen. Ich mache einige ND-Filter Aufnahmen bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Beim Hvítserkur Basaltfelsen ist ein wenig wandern angesagt. Nicht übermäßig viel aber in den Motorradklamotten reicht es um einen kleinen Saunagang zu absolvieren. Von der Aussichtsplattform kann man runter klettern und bis an den Felsen gehen. Aber Vorsicht, es geht steil abwärts und Motorradstiefeln hat man nicht viel halt. Der Felsen ist recht imposant und riesig. Der Legende nach ist es ein Troll der von der Sonne versteinert wurde als er das Kloster Þingeyrar mit Steinen bewarf. Zurück am Parkplatz treffe ich Alex der mit der KTM neben mit geparkt hat. Wir sind uns schon so oft fahrend auf der Straße begegnet. Nun treffen wir uns das Erste mal und haben einiges zu erzählen. Alex hatte mir dem Wetter nicht ganz so viel Glück wie ich aber auch er ist begeitert von Island.
Camping Hvammstangi
Der Campingplatz in Hvammstangi ist recht groß. Es herrscht reger Betrieb hier was wahrscheinlich daran liegt das der Campingplatz an der isländischen Campingcard teilnimmt. Die Sanitäranlagen sind gut, Dusche habe ich keine gefunden. WLAN ist inklusive und der Preis ist mit etwas über 10,- EUR auch in Ordnung.