Samstag 01.07.2017
Hófaskarðsleið
Die Nacht war ruhig und es hat etwas geregnet. Am Morgen ist es zunächst trocken. Ich mache mich über die Hófaskarðsleið (85) auf nach Þórshöfn. Dort liegt in der Nähe eine alte Douglas DC3. Ich komme bis ca 500m an die Maschine heran aber dann versperrt mir ein Gatter das weiterkommen. Die Schilder daran zeigen unmissverständlich das es sich um Privatgrund handelt und das die Weiterfahrt nicht erwünscht ist. Ich respektiere das und mache mich nach kurzem Aufenthalt wieder auf den Weg. Auch die Vögel wollen mich anscheinend nicht hier haben. Auf den nächsten 500m werde ich derart von Möwen und anderen Vögeln attackiert das ich nur sehr langsam fahren kann. Zurück auf der Hófaskarðsleið geht es weiter Richtugng Norden. Ziel ist Raufarhöfn, aber je weiter ich komme um so dunkler wird das Wolkenband vor mir. Bevor es nach Raufarhöfn abgeht fängt es stark an zu regnen. Ich mache kurz Rast, es ist nass und kalt so ca. 7-8 Grad. Sogleich checke ich die Lage auf dem Montana* und beschließe dann Raufarhöfn und die Halbinsel auszulassen. Bei dem Wetter ist das sinnlos und ich kann nicht jeden Winkel der Insel erkunden. So fahre ich auf auf dem Hófaskarðsleið direkt Richtung Westen.
Dettifoss
Es geht ab auf die 864. Eine dreistellige Schotterstraße die mich zum Dettifoss bringen soll. Es regnet immer wieder leicht, aber die Straße ist gut fahrbar. Die Vegetation nimmt ab, rechter Hand ist der Fluss Jökulsá á Fjöllum der in einem Canyon dahin fließt. Ich mache Halt am ersten Wasserfall, dem Hafragilsfoss. Gewissermaßen dem kleinen Bruder des Dettifoss ist Hafragilsfoss schon recht beeindruckend. Man ist zwar weit weg aber hat von oben eine gute Sicht auf den Fall. Ich mache einige Bilder und fahre dann weiter zum Dettifoss der in ca. 2 km erreicht ist. Dettifoss der „stürzender Wasserfall“ ist der leistungsstärkste Wasserfall Europas. Bis zum Wasserfall sind es vom Parkplatz einige Meter Fußweg, das ist aber bei den heutigen Temperaturen in Motorradkleidung kein Problem. Man kann bis unmittelbar an den Wasserfall gehen. Aber genügend Respekt vor der Natur sollte stets geboten sein. Der Lärm und die Wassermassen die dort abgehen sind gigantisch. Dettifoss ist wirklich eine Attraktion die man auf seiner Island Reise gesehen haben sollte.
Es hat mittlerweile aufgehört zu regnen, und was ich jetzt noch nicht weiß ist das das für längere Zeit so bleiben soll 😉 Ab Dettifoss ist die Straße und Landschaft wirklich Klasse. Man fühlt sich auf den Mond versetzt, so karg ist die Landschaft. Bei näherem hinsehen sieht man aber auch hier überall Leben, grüne Moose und pinke Blumen und Flechten dazu der dramatische Himmel.
Námafjall – Hverarönd
Ich gelange auf die Ringstraße und fahre geradewegs zum Námafjall und Hverarönd. Námafjall ist ein aktiver Vulkan im Mývatn-Gebiet. Hverarönd ist ein Hochtemperaturgebiet direkt neben Námafjall. Der Parkplatz ist gerammelt voll und ich kann selbst mit dem Motorrad gerade mal so halten. Auf dem Hverarönd verläuft es sich aber. Wahnsinn was hier los ist. Die Erde lebt hier. Überall brodelt und zischt es oder kommt heißer Dampf aus der Erde. Es riecht verdächtig streng nach Schwefel und ich habe die Nummer von Sammy und Dean nicht dabei. Dieser Ort ist wirklich unbeschreiblich, was für Farben. Das orange der Berge, das grau der Schlammtümpel, tief dunkle blau schwarze Wolken und ein Silberstreif am Horizont. Ein absolute Farborgie.
Camping Mývatn
Ich fahre weiter zum nahe gelegenen Mývatn, dem Mückensee. Hier werde ich übernachten. Von den drei Campingplätzen nehme ich Camping Hlid Travel. Dieser ist westlich des kleinen Ortes Reykjahlíð gelegen und scheint mir für Motorradfahrer am besten geeignet. Nachdem ich das Zelt aufgebaut habe wimmelt es von Mücken. Der Mývatn macht seinem Namen alle Ehre. Aber nach der nötigen Dusche sind dies plötzlich alle verschwunden. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Ich esse und gehe früh zu Bett. Morgen habe ich viel vor. Die Gegend rund um Mývatn ist reich an Sehenswürdigkeiten.
Das Bild mit dem Hafragilsfoss ist einfach wahnsinnig gut!
Ja schon beeindrucend der Wasserfall 😉