Freitag 30.06.2017
Richtung Bakkafjörður
Mein Ziel für heute ist Bakkafjörður. Wobei ich mir nicht wirklich Ziele setze wo ich am Abend sein möchte. Am Vorabend schaue ich mir die Karte an, checke die POI’s im Navi und überlege was man so machen kann. Worauf man so Lust hat und das Wetter wird in diese Planungen natürlich auch einbezogen. Meist bastele ich mir auf dem Garmin Montana* dann schnell eine grobe Route und das war’s im Prinzip. Für heute war dann also das etwaige Ziel Bakkafjörður. Hartmut wollte eventuell auch dort vorbei schauen. Ich bin dann gegen 8:00 Uhr losgefahren. und musste einen Großteil vom Vortag wieder zurück. Das Wetter war phantastisch und über die frisch geschlottert Straße von gestern waren schon ein paar Autos gefahren. Die Straße war dadurch wenig anspruchsvoll und ich konnte mich voll der Landschaft widmen. Man hat das Gefühl man muss alle 200m anhalten und Fotos schießen. Oft mache ich das sogar aber das ewige auf und absteigen schlaucht mit der Zeit. Die Tenere ist nicht gerade niedrig, voll beladen und man macht dann auch keine Strecke 😉
Geirsstaðakirkja
Ich mache halt an der Geirsstaðakirkja, das ist der Nachbau eine Torfkirche aus der Wikingerzeit um 930-1260. In den Jahren 1999-2011 wurde die Kirche rekonstruiert. Gleich neben der Kirche steht symbolisch ein Schiff aus Stein. Ich mache einige Bilder von der Szene und fahre dann weiter am Fluss Jökulsá á Brú entlang. An einer Brücke überquere ich diesen und fahre meine ersten 200m Ringstraße bevor es auf der anderen Flussseite, auf dem Hlíðarvegur, wieder nach Norden geht. Es ist Zeit für Mittag, ich brauche nicht viel. Etwas Brot, ein Stück Käse, Wasser zum trinken den Rest macht die Landschaft. Welch ein Festmahl.
Nach Mittag geht es über den nächsten Pass, zwar ist dieser nur 663 Meter hoch aber hat 13% Steigung. Die Straße ist gut. Den ganzen Tag Schotter 😉 ich komme gut oben an und runter nimmt die Steigung sogar noch zu. Also langsam im 1-2 Gang rollen lassen. Das Gewicht der bepackten Tenere drückt gewaltig. Es geht am Meer entlang, traumhafte Aussicht, der Schotter wechselt zu Asphalt die Straße wird breiter. Es geht durch den Ort Vopnafjörður, es reizt mich nicht anzuhalten, ein Durchgangsort halt. Auf den ersten Blick ohne Attraktion wie zum Beispiel einem Hafen, ich überlege kurz hier zu campen. Nein hier reizt mich nichts also weiter nach Bakkafjörður. Die letzten Kilometer geht es durch langweilige Felder aber es sind nur ein paar Kilometer dann bin ich da.
Camping Bakkafjörður
Der Campingplatz ist total verweist. In der kleinen Ortschaft ist eine riesige Wiese aber nirgendwo eine Rezeption, kein Mensch ist zu sehen. Alles Gebäude sind abgeschlossen… hm was machen… weiterfahren? Irgendwo höre ich Geräusche. Ich gehe ihnen nach und treffe einen Fischer. Auf meine Frage was mit dem Camping ist meint er nur. Da kannst Du zelten der ist umsonst. Ja, so war es dann auch. Der Platz war echt in Ordnung. Tische und Bänke vor dem Zelt, überall Windschutz aus Holzzäunen, eine kleine Outdoorküche und eine saubere Toilette. Was will man mehr! Zudem hatte ich den ganze Platz fast für mich alleine. Camping Bakkafjörður, Daumen hoch von mir. Hartmut kam dann leider nicht, er ist weiter gefahren.Warum nur Hartmut? Hast Du die schwarze Wand nicht vor uns gesehen. Nö hatte er nicht wie ich später erfahren habe 😉 Bei mir war bis auf ein paar Tropfen alles trocken. Abends schlendere ich noch etwas duch Bakkafjörður und fotagrafiere dies und das. Unter anderen auch diesen tollen Lost Place.