Sonntag 25.06.2017
Überfahrt Färöer
Die Nacht war einigermaßen erträglich. Ich habe die Überfahrt Färöer in den 6er Couchettes auf Deck 2 schon im Januar bei Smyril Line gebucht. Alle 6 Liegen sind belegt. Es ist heiß und eng. Ich schlafe nicht allzu viel. Immer wieder werde ich wach schaue auf das Smartphone aber die Zeit schleicht nur dahin. Der Seegang nimmt langsam zu. Ab 2 Uhr merke ich das die Wellen jetzt so stark sind das die Fähre anfängt zu springen. Immer wieder geht es über die Wellen und mit lautem Geräuschen und spürbarem Aufschlag im Wellental geht es weiter und weiter Richtung Färöer. Wird es noch schlimmer? Hatte Kai-Uwe recht? Bis jetzt bin ich noch nie seekrank geworden. Aber ich bin überrascht, im liegen macht mir die ganze Schaukel keine Probleme. Gegen 6:00 Uhr reicht es mir. Ich kann nicht mehr schlafen und beschließe aufzustehen. Nur kurz auf die Toilette, erleichtern, waschen und dann hoch hinauf auf Deck. Aber leicht gesagt. Es schaukelt wirklich heftig. Als ich vor dem Urinal mein Geschäft erledige merke ich wie mir langsam die Übelkeit in den Kopf steigt. Es wird immer schlimmer und unerträglicher aber ich bin noch nicht fertig. Die Sekunden werden zu Stunden ich merke wie die Beine wackelig werden. Irgendwann bin ich fertig, jetzt aber nicht wie hinauf auf Deck. Ich brauche frische Luft und Weitsicht! Der Weg nach oben zieht sich. Es sind einige Etagen, das geht im Moment nur mit Aufzug. Oben angekommen setze ich mich erst mal ans Fenster wo ich weit sehen kann. Langsam wird es besser und nach einer Stunde bin ich wieder fit.
Ein Tag auf der Fähre
Die Überfahrt Färöer ist zäh wie Kaugummi. Die weiteren Überfahrten nach Island und zurück habe ich nicht so schlimm empfunden. Man bekommt wohl Routine mit der Zeit. Und ws macht man mit der ganzen Zeit? Man geht hierhin und dorthin, quatscht mit dem einen oder anderen. Man kennt ja einige Motorradfahrer noch von der Wartezeit vor der Fähre. Unter anderem Hartmut mit der Trasnsalp aus Bremen. Wir laufen uns öfters über den Weg und tauschen Erfahrungen aus. Alle warten auf das Abendessen, endlich Abwechslung 😉 Der Seegang ist seit Vormittag auch wieder sehr ruhig geworden so wird die Überfahrt Färöer doch noch zum Spaziergang.
Mit der Norröna fahren wir sehr nah an den Shetlandinseln vorbei.
Färöer
Wir haben etwas Verspätung. Gegen 23:00 Uhr sind wir endlich Vorort. Werden die Motorräder noch aufrecht stehen? Eine Frage die wohl alle Motorradfahrer quält die mit der Fähre fahren. Aber die Parkdecks sind verschlossen. Als sie geöffnet werden kämpfen wir uns zu den Motorrädern durch. Das ist nicht einfach, das reinste Labyrinth und es ist kaum Platz zwischen den Autos. Mein Moped steht noch brav an seinem Platz. Andere hatte nicht so viel Glück. Zwei sind umgekippt. Bei einem ist eine Fußraste abgebrochen. Das ausschiffen dauert auch noch mal gut eine Stunde. Gegen Mitternacht sind wir endlich auf festem Boden. Zum Camping Tórshavn sind es dann nur knapp 2km. Dort erwartet man uns bereits. Wir checken ein und bauen unsere Zelte auf , es findet sich noch eine lustige Runde zum quatschen und gegen 2:00 Uhr verkriechen sich alle langsam in Ihre Zelte.